Rückblick 43. ak-adp Workshop mit Wettbewerb #ZukunftADP

Interessante Vorträge zu vielfältigen Anwendungen atmosphärischer Plasmen standen im Mittelpunkt des ersten Tages des 43. Workshops im Grassi-Museum in Leipzig.

Dabei lag der Schwerpunkt auf der Überführung von technologischen Entwicklungen in die industrielle Anwendung. Atmosphärische Plasmen haben ihr Potenzial als innovative Lösungsansätze für sowohl lokale als auch großflächige Oberflächenbehandlungen schon vielfach unter Beweis gestellt. Das betrifft neben einer Vielzahl von technischen Anwendungen zur Oberflächenmodifizierung von Kunststoffen und Metallen, textilen Materialien und Kompositen jetzt auch Anwendungen in der Landwirtschaft im Vorernteprozess. Ein Vortrag zu neuen Verfahren der Oberflächen- und Schichtcharakterisierung für die Qualitätskontrolle einer Plasmabehandlung beleuchtete die produktionsbegleitende optische Prüfung ultradünner SiOx-Beschichtungen. Umfangreiche Diskussionsmöglichkeiten im Rahmen der Präsentationen und Kaffeepausen wurden gern genutzt und beim etablierten Stammtisch fortgesetzt.

Der vom ak-adp 2021 zum ersten Mal ausgelobte Wettbewerb #ZukunftADP (https://www.ak-adp.de/zukunftsarena/) fand 2023 seine Fortsetzung auf der Suche nach DEN Zukunftsthemen der Plasmaforschung und industriellen Nutzung. Die von Studenten und renommierten Wissenschaftlern eingereichten Beiträge wurden am 2. Workshop-Tag vorgestellt und prämiert – herzlichen Glückwunsch den Gewinnern. Der Sieger – Herr Martin Leander Marxen von der CAU in Kiel – darf sich über eine finanzielle Unterstützung von 1000€ zur Fortsetzung seiner für die Energiewende relevanten Forschungsarbeiten zur „Reduktion von N2 und CO2 zu höherwertigen Molekülen mittels plasmagestützter Elektrokatalyse“ freuen. Den zweiten Platz beim Zukunftswettbewerb erreichte ein Beitrag aus dem Hause INNOVENT. Oliver Beier, Jun Xu und Jürgen Schmidt präsentierten mit ihrer Wettbewerbseinreichung „Ressourcen- und umweltschonende Methoden zur Aktivierung von dielektrischen Oberflächen für eine nachfolgende chemische Metallisierung“ den Einsatz von Atmosphärendruckplasmen für die Aktivierung und Funktionalisierung von Oberflächen vor der chemischen Metallabscheidung. Den dritten Platz erhielten Madleen Westphal und Tobias Landgraff von der TH Lübeck mit einem Beitrag aus dem Bereich der additiven Fertigung „Atmosphärisch plasmabehandelte Polymergrundplatten im 3D-Druck von Kunststoffbauteilen“. Weiterhin wird allen Teilnehmern des Wettbewerbs die Möglichkeit eingeräumt, im Rahmen einer exklusiven Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin WOMAG ihre Wettbewerbsideen und zugehörige Projektarbeiten zu publizieren. Dieses Angebot gilt auch für die Wettbewerbs-Teilnehmer von 2021, die nach 2 Jahren die Möglichkeit wahrgenommen haben, Ergebnisse der Umsetzung ihrer Ideen zu präsentieren.

Last, but not least, wurde der fachlich spannende Workshop durch einen Vortrag zur Datensicherheit unter dem Fokus aktueller Wirtschaftsspionage und Computersicherheit abgerundet – ein Thema, das jeden angeht und im Alltag ganz plötzlich hautnah betreffen kann. Auch die Teilnahme an einer Spezialführung durch Teile der Restaurierungswerkstätten des Museums für Angewandte Kunst und des Museums für Völkerkunde war im Rahmen des Workshops möglich. Hier wurde das Potenzial von Plasmen als Werkzeug zur Restaurierung von musealen Objekten an konkreten Sammlungsstücken diskutiert. Eine weitere Zusammenarbeit mit den Restauratoren ist geplant.

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Der nächste Workshop des ak-adp mit Fokus auf Plasmamedizin zum Thema „Von der Forschung zur anwendungsreifen Therapie“ findet am 27. und 28. September 2023 in der Life Science Factory in Göttingen statt.